So nicht – sagt Journalist und Buchautor Sigmund Gottlieb

Bis vor 5 Jahren war Sigmund Gottlieb Chefredaktuer beim Bayerischen Rundfunk. Danach hat er Zeit gefunden für Bücher. Er war schon mal in der rfo-Süd-Wirtschaft zu Gast mit seinem Buch „Wie der Kunde wieder König wird“, Jetzt gibt es ein neues Buch, eher eine Streitschrift mit dem Untertitel „Klartext zur Lage der Nation“. Die Überschrift heißt „So nicht!“ mit einem Ausrufezeichen.

Sein Buch hatte vor der Veröffentlichung noch den Titel „Der Zerfall – lasst Deutschland nicht verkommen“. Das war ihm und seinem Verlag allerdings zu heftig. Sigmund Gottliebs Diagnose lautet dennoch: Deutschland ist in der Mittelmäßigkeit angekommen. Die Durchschnittlichkeit habe Spitzenleistungen abgelöst.

In seiner Streitschrift zitiert der Münchener Journalist den Schriftsteller George Orwell mit dem Satz, Freiheit sei das Recht anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen. Diese Freiheit nimmt sich Sigmund Gottlieb, listet viele Fakten auf, liefert eine umfassende Diagnose und kritisiert eine Politik, die nur noch reagiere.

Gottlieb diagnostiziert das Schwinden deutscher Tugenden wie Sorgfalt, Ehrgeiz, Gründlichkeit, Präzision und Perfektion und unterscheidet zwischen Gesinnungs- und Verantwortungsethikern.

Er ruft nach einem Aufschrei, der nicht zu hören sei. Im Epilog seiner Streitschrift fragt er: Was uns Roman Herzog, der ehemalige Bundespräsident, heute sagen würde und bezieht sich dabei auf dessen Ruckrede in Berlin.

Mit Norbert Haimerl spricht mit Sigmund Gottlieb in der rfo-Süd-Wirtschaft über das Buch und seine Diagnosen zu aktuellen Entwicklungen.